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Das Schulsystem: Schulbildung - Teil 1   und   Schulalltag - Teil 2

In Teil 1 haben Sie über die allgemeine Schulbildung in Russland gelesen. Und jetzt versuchen Sie, sich den Schulalltag der russischen Schüler und Lehrer vorzustellen. Am Ende finden Sie auch ein paar Wörter aus dem Jargon der Schüler- die Wörter, die sie bestimmt überall hören werden, aber nicht im Wörterbuch finden können.

Was gehört unbedingt in die Schultasche?

Schultasche Hausaufgabenheft (wörtlich übersetzt Schultagebuch), Schulbücher, Schulhefte und Mäppchen. Ins Hausaufgabenheft werden nicht nur die Hausaufgaben eingetragen, sondern auch die Noten. So können die Eltern ihr Kind immer kontrollieren, wie gut seine Leistung war. Die schlechten Leistungen kann man nicht vor den Eltern verheimlichen, denn sie müssen diese jede Woche im Hausaufgabenheft unterschreiben, was auch später vom Klassenleiter kontrolliert wird. Die Schulhefte (besonderes in solchen Fächern wie Russisch und Mathematik) werden häufig von den Lehrern eingesammelt und die Schüler werden sie später mit den Noten zurückbekommen. Die Fehlerkorrektur muss dann unbedingt durchgeführt werden und es wird noch mal kontrolliert. Die Schulbücher werden in der Schulbibliothek für ein Jahr ausgeliehen. In der letzten Zeit werden die Schüler aber aufgefordert die Bücher zu kaufen.

Schultagebuch         Schulheft
       
Wie gut sind die Schulen in Russland ausgestattet?
Klassenzimmer Leider nicht so gut wie in Deutschland. In vielen Schulen fehlen oder gibt es nur wenige Computer. Ein Internetanschluss gehört schon zum Luxus. In der Regel gibt es pro Schule einen Videorecorder oder einen Fernseher und diese Geräte werden nur zu wirklich besonderen Anlässen benutzt. Für die Lehrer gibt es wie auch in Deutschland ein Lehrerzimmer (учительская [utschitil’sskaja]). In den Klassen gibt es immer eine Tafel und Schultische, die meistens in drei Reihen stehen. Die Fremdsprachen werden in Gruppen gelernt. Dafür wird die Klasse in 2 -3 Gruppen aufgeteilt und von verschiedenen Lehrern unterrichtet. Für Sportunterricht gibt es gewöhnlich eine Sporthalle und einen Sportplatz. Die Klassen sind meistens sehr gemütlich. Die Durchgänge (Korridore) in den Schulen sind aber hässlich. Es war üblich in der Sowjetzeit den Boden mit dunkelbrauner Farbe zu streichen, da diese Farbe sehr billig und auch praktisch war.
Uniform
Schuluniform In der Sowjetzeit herrschte Uniformpflicht. Es ist kein Pflicht mehr, aber in Dörfern und kleinen Städten kann man immer noch Schüler in der alten Uniform sehen. Für die Schulfeiertage besteht immer noch die Pflicht für die Schüler ein weises Hemd und einen dunklen Rock oder eine dunkle Hose zu tragen. Für die Lehrer gab es nie eine Uniform, aber in vielen Schulen dürfen die Lehrer z.B. keine Jeans tragen.
Wie werden die Klassen aufgeteilt?
1B Es gibt ungefähr 30 Schüler pro Klasse. Die Klassen werden nach Buchstaben unterschieden: 1-A. Diese Buchstaben bedeuten keine Leistungen und verweisen auch nicht auf bestimmte Fächerkombinationen. Die Buchstaben sind nur für die Nummerierung da. In der Regel gibt es 4 erste Klassen, also 1-A, 1-B... . Nach der 9. Klasse bleiben nur zwei 10. und 11. Klassen übrig, da viele Schüler die Schule verlassen können oder müssen.
Schultag

Schulplan Die Schulen werden meistens von Montag bis Freitag besucht. In manchen Schulen ist Samstag auch ein Schultag.

Der russische Schultag besteht aus fünf bis sechs Schulstunden zu 45 Minuten. Dazwischen sind Pausen (перемены [pirimjeny]) von 10-20 Minuten Länge. Der Unterricht beginnt um 9°° Uhr (manchmal um 8 Uhr) und endet ca. um 14°° Uhr. Es gibt aber keine Schule in Russland in der der Schultag um 7:55 beginnt. Das ist für die Russen sehr ungewöhnlich! . Wenn die Schule zu klein ist, dann werden die Klassen in zwei Schichten unterrichtet. Manche Schüler besuchen dann die Klassen von 14:00 bis 19:00.

Nach der Schule werden die Hausaufgaben gemacht. Bei besonders fleißigen Schülern dauert dies sogar bis 23 Uhr (in den älteren Klassen). Kinder in Russland sind manchmal der Meinung, dass es besser ist an bestimmten Tagen gar nicht in die Schule zu gehen, falls man nichts gelernt hat. In jeder Stunde kann man abgefragt werden. Fast jede zweite Woche gibt es eine schriftliche Arbeit in allen Hauptfächern. Deshalb ist es gar nicht so notwendig mündlich zu arbeiten, denn man wird sowieso irgendwann abgefragt und man erfährt auch die Note dabei sofort. Wenn man abgefragt wird muss man aufstehen, um zu antworten oder noch schlimmer zur Tafel gehen. Man kann sich auch selber melden; man wird dazu immer ermuntert. Jede Note wird vom Lehrer am Ende des Unterrichts offiziell verkündigt und ins Klassenbuch und, wie wir es schon kennen, ins Hausaufgabenheft des Schülers eingetragen.

Fehlen und Schwänzen ist zwar beliebt, aber nicht so leicht. Eine schriftliche "Entschuldigung" muss immer von den Eltern stammen und es kann auch bei der Elternversammlung kontrolliert werden, ob sie nicht von dem Schüler selber geschrieben wurde.

Und wenn die schule zu Ende ist....

Wenn die Schule ca. um 14:00 zu Ende ist, gehen die Schüler nach Hause. Es gibt auch Möglichkeiten für die kleinen (Grund-)Schüler bis zum Abend in der Klasse zu bleiben. Es ist mit dem Hort vergleichbar und es heißt продлёнка [pradljonka]. Sie werden von den Lehrern betreut, können Hausaufgaben machen und wenn möglich sogar schlafen. Der Hort wird meistens von den Eltern extra bezahlt.

Die älteren Schüler gehen meistens nach Hause, meistens zu Fuß, weil in der Regel die Schule nicht weit entfernt ist. Aber Richtung Sibirien müssen die Schüler, um zu den Schulen zu gelangen weite Strecken zurücklegen und sie müssen sogar im Winter den Schulweg mit Skiern zurücklegen. In den großen Städten fahren einige mit der U-Bahn, Straßenbahn oder Bus nach Hause, aber niemand fährt mit dem Rad oder sogar dem Motorrad, ganz zu schweigen mit dem eigenen Auto. Es gibt auch keine Fahrradwege in Russland. Wenn man zu Hause ist, isst man zu Mittag und fängt mit den Hausaufgaben an. Obwohl jemanden anrufen und sich nach den Hausaufgaben erkundigen gehört auch zu einer der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen in Russland. Es ist auch beliebt am Telefon mit jemandem die Hausaufgaben zusammen zu machen. Es kostet nicht viel, weil die Ortsgespräche in Russland (noch) kostenlos sind und die Schüler einer Klasse stammen meistens aus dem gleichen Ort.

Es ist auch sehr verbreitet, dass die Kinder nach der Schule entweder die Musikschule, den Sportklub, die Tanzschule usw. besuchen. Als Musikunterricht ist besonderes Klavier beliebt. Als Sport, irgendwelcher Kampfsport, wie Judo oder Karate. Natürlich gibt es viele andere Hobbys. Im Vergleich zu Deutschland kostet dieser Unterricht nicht viel und eine mittlere Familie kann es sich leisten, dass ihr Kind z.B. die Tanzschule und die Musikschule besucht. Manche sind sogar kostenlos, obwohl mit der Zeit die kostenlosen Möglichkeiten immer weniger werden.

Die russischen Lehrer
Lehrer Die Lehrer sind meistens streng, weil sie auch von oben kontrolliert werden. Sie haben wesentlich mehr Arbeit, als die deutschen Lehrer, weil sie verpflichtet sind fast jeden Tag die Schulhefte einzusammeln und zu kontrollieren und auch noch Nachhilfe zu geben. Das Problem der russischen Lehrer ist, dass sie z.B. für die Nachhilfe nicht extra bezahlt werden. Das Gehalt der Lehrer ist durchschnittlich relativ niedrig, obwohl der Aufgabenbereich ziemlich groß ist. Die Disziplin ist sehr streng und wird von den Lehrern überwacht. Viele Lehrer erlauben sich nur zu schreien, wenn sie irgendwelche falsche Bewegungen oder Geräusche von den Schülern bemerkt haben. Zur Aufgabe jedes Lehrers gehört es nicht nur den Stoff zu vermitteln, sondern auch die Kinder zu erziehen. Vielleicht deswegen gilt die Schule für viele Kinder als zweites Zuhause und die Lehrer (besonders die Klassenlehrer) als zweite Eltern. Auf jeden Fall wird in der Schule sehr oft die Freundschaft für das ganze Leben geschlossen und die Lehrer werden noch sehr lange von den ehemaligen Schülern besucht. Lehrkräfte werden an russischen Schulen respektiert. Die Lehrer werden mit Vor- und Vatersname angesprochen (nicht mit "Herr..."), so wie es in Russland üblich ist. (Lesen Sie mehr dazu in "Wussten Sie, dass" Lektion 2). Unter älteren Schüler aber, wenn es niemand hört, werden die Lehrer mit den Vornamen (ohne Vatersnamen) familiär genannt. Wenn das nur der Lehrer hört!!!! :- ) .
Der Begriff моя учительница [maja utschitil'niza] (und auch моя первая учительница [maja pjerwaja utschitil'niza]) (Meine erste Lehrerin) bedeutet vielen Erwachsenen sehr viel.



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